GP Ingolstadt 8 - Results

Hallo Pornofreunde!

Der 8te Peasant Grand Prix ist durch. 47 Spieler haben sich extra angezogen und sind zu uns gekommen.

Wie in der Vergangenheit wurde auch diesmal unter den Anwesenden der Bad-Taste-Preis verlost, um die aufregenden Kleidungsstile zu ehren. Ein Peasant-Veteran aus Österreich, Kai S., schlug eiskalt zu:

Der ebenfalls stark beachtete Turniersieg im Peasant-Mainevent ging diesmal an den noch vereinslosen Ingolstädter Andreas H.!

Auch diesmal hatten wir Unterstützung vom lokalen Ingolstädter Fantasy Store „Arena Games„. Im Anschluss an den Grand Prix fand als Aftershowparty wieder ein Draft statt, logen.

Über 6 Runden Peasant kämpften sich die besten und die besonderen Peasantspieler des deutschsprachigen Raumes durch das Mainevent.

Das Metagame hat sich noch stärker nach blau und rot verschoben. Nach dem zweiten großen europäischen Peasant-Turnier im Juni, dem Coupe de France, wird sich das sechsköpfige Konzil über das Metagame beraten und möglichen Ban-Entscheidungen treffen.

Die Preise

Platzierung und Decktyp mit Punkten

  1. Grapeshot Storm 16

  2. UR Delver 15

  3. Grapeshot Storm 15

  4. UR Delver 15

  5. Burn 13

  6. URb Cloudpost 13

  7. Burn 12

  8. UR Delver 12

  9. Arcane Tide 12

  10. BR Blood Artist 12

  11. Affinity 12

  12. Thopter Control 12

  13. Goblins 12

  14. Ub Cloudpost Combo 12

  15. URb Cloudpost 12

  16. URb Cloudpost 12

  17. UG Madness 10

  18. URb Cloudpost 9

  19. Affinity 9

  20. Affinity 9

  21. RG Beatz 9

  22. Kiln Fiend Burn 9

  23. Owling Mine 9

  24. URb Cloudpost 9

  25. MBC 9

  26. GR Midrange 9

  27. MonoG Ramp 9

  28. GB Worm Harvest 9

  29. UR Delver 9

  30. UW Cawblade 9

  31. Faeries 9

  32. UR Delver 9

  33. UR Delver 6

  34. BR Blood Artist 6

  35. Infect 6

  36. Goblins Split Decision 6

  37. MonoW Midrange 6

  38. UR Guttersnipe 6

  39. BW Midrange 6

  40. BW Tortured Existence 6

  41. Scepter Fog 4

  42. Elves 4

  43. Goblinburn 3

  44. Infect 3

  45. RDW 3

  46. UR Burn 3

  47. MonoW Midrange 0


Storm, Delver und Burn dominieren das Feld

50% Bad Taste Quote in der Top8 – Ein Zufall? Wir glauben nicht!

Platz 1: Andreas H., der Zlatan Ibrahimovic des Peasants, stürmte mit Grapeshot-Storm an die Spitze. Mittlerweile ist er einer der gefürchtetsten Peasantspieler Ingolstadts und möglicherweise des Universums. Er war sich seines Decks so sicher, dass er seinem Sideboard nur wenig Aufmerksamkeit schenkte.

Platz 2: Vom Ingolstädter Prinzenteam entsandt um die Top8 zu erobern wie ein Rittersmann seine Maid, erkämpfte sich Alexander H. den ersten Platz im Schatten des Andreas H. In seinem Deck ersetzte er den Kiln Fiend durch den Spellfister und gewann dank ihm viele Spiele und Herzen.

Platz 3: Michael R. sicherte sich mit Grapeshot die beste Platzierung für das Münchner „Team Fellows“. Im Gegensatz zum Siegerdeck war sein Sideboard gut durchgeknetet.

Platz 4: Der Peasantninja Severin H. vertraute im Gegensatz zum Zweitplatzierten in seinem UR Delverdeck auf die Macht von Grayskull des Kiln Fiends. Er unterstützte ihn sogar mit Temur Battle Rage.

Platz 5: Der Burner der Peasantprinzen, Rainer S., brannte wie ein gutes Chili fast immer zweimal. Mit dieser Analogie wollen wir zum Ausdruck bringen, dass für einen Matchsieg meistens zwei Spiele gewonnen werden müssen. Dazu muss man wissen, dass richtig scharfes Chili nicht nur beim Essen, sondern auch beim Stuhlgang brennt; kann man googlen.

Platz 6: Jonas K, „Team Fellows“-Mitglied und Sieger des letzten Grand Prix, spielte wieder Cloudpost. Diesmal integrierte er trickreich schwarze Opfereffekte in seine Liste.

Platz 7: Max L., Peasantprinz der ersten Stunde, flexte dank dem Jogginganzug seiner Freundin seine Gegner weg wie der Gerät das Dönerfleisch am Spieß – schweißfrei. Er spielte übrigens mal wieder Burn.

Platz 8: Der Gentleman Manuel M. mit dem feinen Zwirn vertraute wie viele andere auch auf UR Delver. Seinem eloquenten Aussehen und seinem Skill verdankt er nun viele Frauen und schier unendlichen Ruhm im Peasant-Olymp.

Vielen Dank an alle, die gekommen sind und bis zum nächsten Mal! Besonderer Dank gilt Alex vom Jugendzentrum Fronte79, unserem unabhängigen Judge Clemens, dem lokalen Fantasystore Arena Games und Günther, der die Preise bewacht hat.

Grapeshot Storm bleibt als einziges Deck des achten Grand Prix unbezwungen und bestätigt damit ein weiteres Mal, dass es eines der absoluten Decks to beat ist. Gratulation an den Piloten!

Die Decklisten dieses Decktyps haben einen Kern aus Karten, die jede Version spielt, und der 80% des Decks ausmacht. Zu den variablen Karten gehört zum Beispiel die Manabasis, die aus 14-16 Ländern besteht und nur manchmal Basics enthält. Andreas H. hat zugunsten des schöneren Bildes von Izzet Guildgate auf die Lebenspunkte von Swiftwater Cliffs verzichtet und kommt mit nur 14 Ländern aus. Das hat zum Teil damit zu tun, dass er außer den obligatorischen 12 Ritualen (Dark Ritual, Cabal Ritual und Rite of Flame) auch das volle Playset Seething Song spielt. Die Aufteilung der Kartenzieher ist auch ein Element, das stark variieren kann. Diesmal war die Kombination aus nur 2 Ideas Unbound, 3 Treasure Cruise und einem Faithless Looting erfolgreich. Der Kompromiss aus Ideas Unbound und Treasure Cruise besteht darin, dass erstgenannter 1 blaues Mana mehr kostet, der zweitgenannte aber Karten aus dem Friedhof entfernt. Der Friedhof ist zwar meistens voll genug, dass man Treasure Cruise als Ancestral Recall spielen kann, die Anti-Synergie zu Cabal Ritual ist aber nicht zu übersehen. Als Cantrips kommen alle drei Klassiker (Brainstorm, Preordain und Ponder) in Frage, was spieltechnisch Unterschiede macht, die „richtige“ Karte gibt es aber wohl nicht.

Das Sideboard war nach Erzählungen zu urteilen nicht sehr wichtig, gewappnet war der Pilot aber dank Gigadrowse sowohl gegen Countermagic, als auch gegen Fog-Effekte à la Prismatic Strands.

Delver-Decks scheinen im aktuellen Meta gut aufgehoben zu sein. Der Tempoverlust durch die schwächeren Fetchlands ist dank starker Sprüche gut auszugleichen, in Folge ähnelt das Deck stark seinen Geschwistern im Modern- und Legacy-Format (selbstverständlich vor dem dortigen verbannen von Treasure Cruise). Platz Zwei setzt statt des vielfach gespielten Kiln Fiend auf Elusive Spellfist als dritte Kreatur, wird damit eine Spur weniger explosiv, aber sehr konstant und ist darüber hinaus etwas besser gegen das gefürchtete Volcanic Fallout aufgestellt. Andere Abweichungen zum klassischen Deck stechen kaum ins Auge. Auffällig ist die im Verhältnis zu anderen Listen geringe Anzahl an Fetchlands. Außer Daze spielt die Liste im Maindeck keine weiteren Counter, was aufgrund des Verzichts auf die schnellen Siege durch Kiln Fiend vielleicht in Frage gestellt werden kann.

Michael R. wählt die Manabasis mit 16 Ländern und Basics, spielt dafür nur 12 Rituale. So hat er Platz für ein Playset Chromatic Star, die auch vor dem Kombozug ausgespielt werden können, um sich, ohne wegen zu vielen Karten auf der Hand abwerfen zu müssen, einen Zug mehr Zeit lassen zu können. Cantrip der Wahl war Preordain, der ein besseres Setup ermöglicht, später im Kombozug aber keine nachträglich gezogenen Ländern wegräumen kann, im Gegensatz zu Brainstorm + Mischeffekt (Tutoren).

Im Sideboard finden sich Waffen gegen alles, was man so gegen Storm Kombo ins Feld führen kann. Flaring Pain und Early Frost gegen Prismatic Strands, Pyroblast, Duress und Early Frost gegen Countermagic, Echoing Truth gegen Benevolent Unicorn und Deep Analysis gegen Abwurf. Die Belohnung war ein ausgezeichneter dritter Platz!

Die UR-Delver-Liste auf Platz 4 setzt aufs Ganze. Volle acht Fetchlands und nur 3 Treasure Cruise wirken etwas seltsam. Das volle Playset Kiln Fiend und die 4 Exemplare von Temur Battle Rage sind ein in sich stimmiger Plan, der aber mit den restlichen Kreaturen kaum synergiert.

Die Platzierung gibt dem Deck trotzdem recht, die Verteilung der Uncommons auf 3 Young Pyromancer und 2 Mental Misstep hat sich schon beim Zweitplatzierten als richtig erwiesen. Auffällig sind darüber hinaus die drei Spell Pierce im Maindeck. Wenn sich diese bewusst als Antwort auf Storm, Infect, Reanimator und Co. in der Liste befunden haben, ist dem Piloten zum gelungenen Meta-Call aber jedenfalls zu gratulieren. Im Sideboard sieht der einzelne Stone Rain etwas zufällig aus. Von einem Landdestruction-Plan gegen Post kann da jedenfalls keine Rede sein.

Ein Burndeck, wie es im Buche steht. Geradlinig, schnell, kompromisslos. Jeder kennt es, vorbereitet waren scheinbar wenige.

Beim Deckbau ist man nur vor wenige Entscheidungen gestellt, die allesamt mehr Geschmacksfrage sind, die Uncommons allerdings machen das wahre Meta-Gaming aus. Zum Einsatz kamen 4 Anti-Lifegain Skullcrack und nur ein allmächtiger anti-blauer Volcanic Fallout. Zumindest wenn man sich die Top 8 ansieht, hätte es eine Menge Insectile Aberration, Kiln Fiend und Young Pyromancer gegeben, die auch unter mehreren Vulkanischen Auswürfen begraben hätten werden können. Aber auch so wurden genug Schädel gebrochen und der Einzug in die Top 8 ist gelungen.

In der Deckliste fallen besondern die 4 Manamorphose und 2 Lava Dart auf, während sich nur 1 Chain Lightning wiederfindet. Vielleicht hat hier nur das Geldbörserl gesprochen, denn der Pseudo Lightning Bolt ist mit Abstand die teuerste Karte des Decks. Das Sideboard ist abgesehen von Desert unauffällig, wogegen die wohl gerichtet war?

Nur eine Post-Liste hat es beim achten Grand Prix in die Top 8 geschafft. Ob das reichen kann, den geforderten Bann der namensgebenden Karte durch die Münchner durchzusetzen? Wohl kaum. Das Deck ist mit Sicherheit eines der stärksten, vielleicht sogar das stärkste Control-Deck im Format. Dieses Mal mit einem Schwarz-Splash für Edikte ins Feld geführt, wirkt es jedenfalls nicht übermächtig. Ob die Addition der schwarzen Karten der richtige Meta-Call war? Vielleicht nicht. Hexproof scheint seine Relevanz im Meta weitgehend verloren zu haben. Gegen Infect sind die Sprüche brauchbar, gegen Burn und Storm – immerhin die Hälfte der Top 8 Decks – aber völlig wirkungslos. Das Burn-Matchup kann dank Glimmerposts aber auch so keinesfalls als negativ betrachtet werden.

Mystical Teachings öffnet die Toolbox des Decks, Phyrexian Reclamation im Sideboard ist eine spannende Karte, um in langen Spielen Mulldrifter aneinanderreihen zu können und sogar das Playset Treasure Cruise alt aussehen zu lassen.

Max L. pilotiert eine etwas kontrolligere Liste in die Top 8, als sein Deckbruder auf Platz 5. Martyr of Ashes im Maindeck ist eine klare Ansage gegen kreaturenbasierte Decks, die vollen Playsets Volcanic Fallout und Searing Blaze ergänzen diese Taktik konsequent. Mit so viel Boardkontrolle kann man scheinbar auch getrost 4 Flame Rift spielen, ohne sich Sorgen gegen schnelle Kreaturendecks machen zu müssen. Durch das Playset Chain Lightning kommt man auch ohne Manamorphose aus.

Das Sideboard ist klassisch gegen Affinity und blau ausgerichtet, ob die 4 Electrickery jemals geboardet wurden, bei so viel Kreaturenhass im Mainboard?

Auf Platz 8 findet man die dritte Delver-Liste, die auf Mental Misstep verzichtet und stattdessen auf das volle Playset Young Pyromancer und ein Fire / Ice setzt. Ob überhaupt nur 3 Fetchlands und der Verzicht auf Brainstorm der richtige Weg für die drei Treasure Cruise sein können? Die Liste spielt mehr Counter dank Mana Leak und Dispel im Maindeck. Als Metaantwort dürfte Spell Pierce Dispel aber doch überlegen sein.

Auffällig sind die drei Jeskai Sage im Sideboard. Es wäre durchaus spannend zu erfahren, welche Überlegungen des Piloten dahinter stecken. Das Potenzial des Mönches ist keinesfalls zu unterschätzen, bei uns wird die Kreatur in einer etwas Control-lastigeren Variante von UR-Delver sogar im Maindeck getestet.

16 Treasure Cruise in den Top 8 und eine im Sideboard.

Zugegeben, die Zahl könnte anhand der vertretenen Listen sogar noch etwas höher ausfallen. Jedenfalls aber kommt man damit fast an die Zahl der Lightning Bolt heran. Man kann mittlerweile nicht mehr leugnen, welchen massiven Einfluss die Karte auf das Meta nimmt und welche Decks durch sie weiter gepusht werden. Muss man Treasure Cruise sofort bannen? Wahrscheinlich nicht. Die Zahl der kompetitiv gut spielbaren Decks im Peasant-Meta ist hoch. Lassen sich Ergebnisse wie dieses jedoch dauerhaft reproduzieren, wird es wohl sinnvollerweise nicht nur dem mächtigen Kartenzieher an den Kragen gehen…